Unter dem Titel „Die Stadt, die ich brauche – die Stadt, die ich liebe” findet am 1. Juli 2017 der 13. BDA-Tag im Theater Münster statt. Am Vorabend gibt es erneut einen Pecha-Kucha-Abend, an dem sich neuberufene BDA-Mitglieder vorstellen. Am Abend des 1. Juli wird dann mit Peter Zumthor der Preisträger des Großen BDA-Preises 2017 geehrt und im Anschluss gefeiert. Am Sonntag finden dann thematische Stadtspaziergänge statt, bei denen es auch Gelegenheit zum Besuch der Großausstellung „Skulptur Projekte 2017” gibt.
Ist der Mut wieder da, die Stadt von morgen zu gestalten? Städte sind im Wachsen, es werden Wohnungen, Schulen, Kindergärten gebraucht. Doch in welchem Verständnis, mit welcher Haltung werden unsere Städte für diese „Bedarfsdeckung“ um- und weitergebaut, welche Idee von Stadt wird dabei realisiert?
Folgt der „Zwischenstadt“ der wirtschaftlich stagnierenden Jahre nun ein Stadtplanungsverständnis, das die enorme Nachfrage in sich zufällig ergebenden Einzelaspekten abarbeitet, sich durch vorhabenbezogene Planungen in einen aktionistischen Eifer treiben lässt und dabei die Komplexität städtischer Gefüge aus den Augen verliert? Eine solche „zufällige“ Stadt wollen und brauchen wir nicht. Eine Stadt, die wir brauchen und lieben, ist mehr als ein strukturelles Fundament – es ist eine Stadt, die den Anforderungen und Erwartungen ihrer Bürger als Lebensort mit einem ästhetisch-gestalterischen Anspruch und als ein sinnliches Erlebnis gerecht wird.
Dass unsere Städte mit dieser – idealistischen – Haltung weitergedacht und weitergebaut werden, brauchen wir ein stetiges Mitwirken der drei Handlungsebenen unserer Gesellschaft: Engagement der Bürger für eine gemeinsame Zukunft sowie ihre Empathie und Aufgeschlossenheit für Prozesse und Strukturen, die der Stadt als gebautem Lebensraum und als geistige Lebensform ihre Gestalt verleihen. Politischen Willen, der die vielschichtige Relevanz städtebaulicher Qualität für das Wesen und Werden einer Stadt erkennt und befördert. Und nicht zuletzt kreatives und fachlich fundiertes Handeln der Verwaltung, die entscheidet, mit welchem Anspruch Projekte konzipiert und realisiert werden.
Ein utopischer Traum? Vielleicht. Zum 13. BDA-Tag in Münster können wir darüber diskutieren…
Der BDA-Tag ist neben dem Berliner Gespräch eine der beiden jährlichen Veranstaltungen des BDA-Bundesverbands mit einer bundesweiten Ausstrahlung. Der BDA lädt alle Mitglieder ein, diese Gelegenheit zum Austausch wahrzunehmen.
Programm
Freitag, 30. Juni
Dominikanerkirche, Salzstraße 10, 48143 Münster
20.00 Uhr
Pecha-Kucha-Abend der neuberufenen BDA-Architekten
Begrüßung
Elke Reichel, Präsidium BDA, Stuttgart / Berlin
Peter Bastian, Vorstandsvorsitzender BDA Münster-Münsterland
Pecha-Kucha-Vorträge
Julia Bienhaus / Ulrich Langensteiner, langensteiner bienhaus architekten, Ettlingen
David Cook, haas cook zemmrich | STUDIO2050, Stuttgart
Arne Freier / Stefan Höpfinger / Boris Steinweg, saboARCHITEKTEN BDA, Hannover
Alexander Häusler, OFICINAA, Ingolstadt
Arne Hansen, CITYFÖRSTER, Hannover
Sigurd Larsen, Sigurd Larsen Design & Architecture, Berlin
Mehdi Moshfeghi, fehlig moshfeghi architekten, Hamburg
Ulrike Pape, pape + pape architekten, Kassel
Eun-A Pauly / Fabio Fichter, pauly + fichter, Neu-Isenburg
Bernd Schnoklake, Schnoklake Betz Dömer Architekten, Münster
Benjamin Wirth / Jan Wirth, Wirth Architekten, Bremen
Moderation
Prof. Stephan Birk, Birk Heilmeyer und Frenzel, Stuttgart
Samstag, 1. Juli
Theater Münster, Neubrückenstraße 63, 48143 Münster
10.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Heiner Farwick, BDA-Präsident, Berlin / Ahaus
Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Berlin
Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster
11.00 Uhr
Stadt erfahren
Prof. Dr. Armin Nassehi, Kultursoziologe, München
11.45 Uhr
Die Stadt, die ich brauche – die Stadt, die ich liebe
Heiner Farwick, BDA-Präsident, Berlin / Ahaus
Kai Koch, BDA-Vizepräsident, Berlin / Hannover
12.30 Uhr
Mittagspause
13.30 Uhr
Bewusstsein im politischen Willen
Stadtbaustein: mehr als wohnen, Hunziker-Areal Zürich
Andreas Hofer, Leiter Forschung und Innovation, mehr als wohnen, Zürich
Im Gespräch
Werner Kolter, Bürgermeister der Stadt Unna
Andreas Hofer, Leiter Forschung und Innovation, mehr als wohnen, Zürich
14.30 Uhr
Bewusstsein der Bürger
Stadtbaustein: Urbane Konzeptionen für Stadt und Land
Peter Haimerl, Studio für Architektur, München
Im Gespräch
Peter Haimerl, Studio für Architektur, München
Tim Rieniets, Geschäftsführer StadtBauKultur NRW, Gelsenkirchen
15.30 Uhr
Bewusstsein im Verwaltungshandeln
Stadtbaustein: Mittelpunktbibliothek Berlin-Köpenick
Prof. Piero Bruno, Bruno Fioretti Marquez, Berlin
Im Gespräch
Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk, Stadtbaurätin der Stadt München
Prof. Piero Bruno, Bruno Fioretti Marquez, Berlin
16.30 Uhr
Stadt als Kultur
Prof. Kasper König, Künstlerischer Leiter Skulptur Projekte, Münster / Köln
Moderation
Prof. Andreas Denk, Chefredakteur der architekt, Bonn
Dr. Robert Kaltenbrunner, Abteilungsleiter im Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung, Bonn / Berlin
Verleihung des Großen BDA-Preises 2017
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 Münster
20.00 Uhr
Begrüßung
Heiner Farwick, BDA-Präsident, Berlin / Ahaus
Peter Berner, Landesvorsitzender BDA NRW, Düsseldorf / Köln
Verleihung
Heiner Farwick, BDA-Präsident, Berlin / Ahaus
Laudatio
Prof. Dr. Werner Oechslin, Kunst- und Architekturhistoriker, Zürich
Erwiderung
Prof. Peter Zumthor, Haldenstein
21.00 Uhr
Fest
Den Kostenbeitrag für das BDA-Fest (40 Euro, Studierende 20 Euro) bitte entsprechend der Anmeldebestätigung überweisen:
GLS Bank
Kontoinhaber: Bund Deutscher Architekten BDA
IBAN: DE05 4306 0967 1113 6069 00
Sonntag, 2. Juli
10.00 bis 13.00 Uhr
Spaziergänge zu Skulptur Projekte 2017 und zu Architektur
11.00 – 13.00 Uhr: Skulptur Projekte Münster 2017 zu Fuß
11.30 – 13.30 Uhr: Skulptur Projekte Münster 2017 mit dem Fahrrad
11.00 – 13.00 Uhr: Strukturwandel – der Münsteraner Stadthafen, mit Roland Bondzio, Architekt BDA, behet bondzio lin architekten, Münster
11.00 – 13.00 Uhr: Für die Stadt zurückgewonnen – die Stubengasse, mit Matthias Fritzen, Fritzen + Müller-Giebeler Architekten BDA, Ahlen/Münster
11.00 – 13.00 Uhr: Vom Besonderen des Selbstverständlichen – Neubau Philosophikum, mit Prof. Peter Böhm, Peter Böhm Architekten, Köln, und Prof. Andreas Denk, der architekt, Bonn/Berlin