Anerkennung Region München
für die intelligente Nachverdichtung
Beurteilung der Jury
Ein Apartment im Erdgeschoss, ein Reihenhaus im Haus, eine zweigeschossige Wohnung. Dazu drei Generationen, komprimiert unter einem Dach. Verblüffend, wie viel Lebensraum die Kubatur eines klassischen Einfamilienhauses eigentlich bieten kann.
Kontext und Baurecht gaben das Volumen vor, Maßstab und Körnung des Baukörpers schreiben das gewachsene Wohngebiet selbstverständlich weiter. Die Formgebung knüpft an Vertrautes aus der direkten Umgebung an, die Interpretation bleibt jedoch zeitgenössisch. Nur die geschwärzte Holzfassade und die großen, außenbündig angeschlagenen Fenster verraten, dass hier etwas Neues, Anderes entstanden ist.
Der kompakte Baukörper birgt ein intelligent entworfenes, komplex in sich verwobenes Innenleben, in dem keine Ecke ungenutzt bleibt. Die entstandene räumliche Vielschichtigkeit ermöglicht ein Leben zwischen-, neben-, über- und miteinander. Eine verschlungene Wohnskulptur, die – trotz aller Dichte – Individualität und Gemeinschaft gleichermaßen zulässt.
«Vom EFH zum 3FH»: Bereits der Projekttitel schildert einen alternativen Lebensentwurf, der aufzeigt, wie viel Potenzial zur Nachverdichtung in Einfamilienhäusern stecken kann. Eine beispielhafte Antwort auf die Frage des gemeinschaftlichen Lebens im ländlichen Raum.
Sven Matt